Kunsttherapie

Anthroposophische Kunsttherapie wurde in ihren Grundlagen von 1921 bis 1960 im Kontext der Anthroposophischen Medizin (Dr. Phil. Rudolf Steiner, Dr. med Ita Wegman) entwickelt. Die anthroposophische Maltherapie wurde neu entwickelt und ausgebaut in den 1930er-Jahren von den Ärztin Margarethe Hauschka und der Künstlerin Liane Collot d’herbois.

Die Kunsttherapie ermöglicht gesunden und Kranken Menschen den Zugang zu Innerer Kraft zu finden und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Krankheit entsteht, wenn der Mensch aus dem inneren und äusseren Gleichgewicht gerät. Eine Kunsttherapeutische Behandlung zielt darauf ab, die Kräfte im Menschen wieder auszubalancieren und die Harmonie wieder herzustellen.

Ziel dieses künstlerischen Schaffens ist nicht ein Kunstwerk, sondern der Prozess der Entstehung selbst. Den Kranken entreisst es der passiv hingenommenen Krankheit ihn zu eigener Aktivität, durch die er lernt, Unharmonisches auszugleichen, Fehler zu verbessern, Chaotisches zu ordnen und damit gewissen natürlichen Gesetzen zu folgen. Er verbindet sich mit dem Material, überwindet Schwierigkeiten, akzeptiert Fehler, entwickelt Ausdauer. Er spürt den Sinn der Aufgabenstellung, die Verbindung zwischen den verschiedenen Übungen und fühlt sich verantwortlich für das von ihm hervorgebrachte Werk. Er hat Freude an Form, Farbe, Klang und Bewegung, die Ihm zur Seelischen Nahrung, zum Heilmittel werden können.

Durch die Kunsttherapeutischen Methoden (Malen, Zeichnen, Plastizieren) lernt der Patient seiner Krankheit auf Kreative Weise zu begegnen, sie wahrzunehmen und schliesslich schöpferisch (unter Anleitung eines Therapeuten) darauf Einfluss zu nehmen.
Details
Grundlage der Maltherapie ist die Farbenlehre von Goethe , Wonach Farben aus der Polarität von Licht und Finsternis hervorgehen und auf den Menschen Wirken.

Das Malen geschieht mit Andacht und in Ruhe.

Das Malen wirkt ganz besonders heilsam auf die Atmung, wenn rhythmisch und durchsichtig gemalt wird. Über das Gefühlsleben wirkt es beruhigend auf Herztätigkeit und Blutkreislauf. Besonders, wenn die Farbnuancen selbst gemischt, verdünnt oder verdichtet werden, wie das Malen mit Wasserfarbe geschieht, können viele schöne Farbtöne neu entstehen und den Malenden überraschen. Die Farbensprache, die Farbstimmungen, die Farbenbewegungen sind ganz besonders atembefreiend.

Es muss auch beim Malen auf rhythmischen Pinselstrich geachtet werden, wie auch auf den sorgfältigen Gebrauch vom Wasser als Mittler zwischen Farbe und Papier.

Die Themen der Bilder können sich richten auf das Umgehen mit nur einer Farbe, mehrere Farben, Naturstimmungen usw., also gegenstandslose Inhalte haben, bis zu naturalistischen Landschaften oder Illustrationen von Gedichten oder Erzählungen.

Die Empfindung (verursacht durch die Farbe), nimmt Einfluss auf das pulsierende Leben, wirkt ordnen und harmonisierend, beflügelnd oder beruhigend. Der Malende wendet sich von ihnen nach aussen. Und das Bild, wird durch die Malprozesse verwandelt.

Die Wirkung der einzelne Farben werden in der Therapien noch stärker als im Alltags wahrgenommene Farben, da in Therapie die Farben können Bewusst aufgenommen werden.

Es wird in der Therapie hauptsächlich mit fünf verschiedenen Farbtechniken gearbeitet:

Malen mit Wasserfarben auf feuchtem Papier (Nass-in-Nass):
Ist sehr entspannend und befreiend, bewirkt Freude und Lebensmut.

Malen mit Wasserfarben auf trocknem Papier (Schichten):
Bewirkt Abstand von Emotionen, ist bewusstseinsfördernd, weckt subtile Gefühle. Benötigte viel Geduld in langdauernden Prozess.

Pastell-Zeichnen:
Das Pastell spricht hauptsächlich das Gefühl an. Zarte Farbnuancierung für Menschen, die durch Wasserfarbe-Malen keinen Halt finden können. Das Material wirkt beruhigend. Und es wird Wärme beim Zeichnenden empfunden.

Trocken-Malen mit Farbstiften:
feine Oberflächenbehandlung ohne Konturen, verbindet Linie mit Fläche und Farbe, harmonisiert Gefühls- und Vorstellungsleben.

Ölkreide oder Bienenwachsfarben (Blocks oder Stifte):
Hierbei ist Kraft nötig, um die Farben dem Papier einzuverleiben. Auf grösserem Format wirkt die Arbeitsart stimulierend auf den Willen und Tatkraft.
Details
Die Linie gehört zu den urbildartigen Erscheinungen und dient als etwas wesentliches für die weitere Entwicklung des menschlichen Bewusstsein.

Punkt, Linie und Fläche, die Grundelemente des Zeichnens, werden in der verschiedenen Zeichenarten kombiniert. Die Folgende Arten werden insbesonders in der Therapie verwendet und sie haben gewisse Eigenschaften und Wirkungen (aus anthroposophischer Sicht):

Gegenständliches Zeichen: Gegenstände können unsere Physische Leib mit Formkräfte durchdringen und unsere eigenen Lebenskräfte erneuern. Mit Lineal oder Freier Hand gezeichnet, hat dies eine besonders stark ordnende Wirkung.

Zeichnen aus der Natur:
Weckt Interesse für die Aussenwelt, Liebe für die Umgebung, für die Schönheit der Naturreiche und Phänomene.

Geometrisches Zeichen:
Die Geometrie lässt uns Ruhe im Gefühlsleben aufkommen. Wirkt Strukturierend, erhellt das Gedanken Leben, hilft bei Konzentrationsschwäche, Nervosität und Stress.

Formenzeichen:
Mit Formenzeichen wird das Rythmische Gebiet angesprochen. Der Mensch wird in Bewegung und in lebendigen Fluss innerlich. Oben und Unten, Links und Rechts werden in eine Fliessende Beziehung zueinander gebracht. Erzeugt eine Frohe Stimmung. Formenzeichen wirken besonders beim Bereich des Sinneswahrnehmungen.

Dynamisches Zeichen:
Dynamisches Zeichen ist schöpferisch und befreiend und es macht lebendige Bildekräfte sichtbar, die auch im Menschen wirksam sind. Mit Schwingenden Linien, die von den Formkräften der vier Elemente Feuer, Luft, Wasser, Erde ausgehen.

Kohlenzeichen:
Unsere Wille wird zur Aktivität aufgerufen. Ausseinandersetzung mit Polaritäten in sich wohnend. Man lernt die Dynamik von Licht und Finsternis kennen und deren Kontraste und Übergänge in die Hand nehmen. Es ist Mut nötig, das Finstere zu formen und zu beherrschen.

Schraffur (mit kurzen, schrägen Strichen):
das Schraffieren rhythmisiert und ordnet. Zentriert und holt das Ich als leitendes Prinzip herein. Diese Technik ist frei von Emotionen und Willkür. Sie erzieht zu Abstand und Objektivität.
Details
Mit beiden Händen wird der Ton gearbeitet. Die Masse lässt sich kneten, formen, aufheben, niederdrücken, auseinanderziehen, zusammenfügen. Formen entstehen und vergehe, werden umgeformt, ausgeholt oder angefühlt, in strömende Bewegung oder zur Ruhe gebracht. Die therapeutische Wirkung beim Plastizieren von Ton kräftigend und regenerierend, besonders auf die Aufbaukräfte des Stoffwechsels. Der Wille wird stark gefördert und entwickelt. Die Gliedmassen sind aktiv; die Hände und Finger werden als direkte Arbeits-instrumente gebraucht. Energie und Lebenskräfte werden gestärkt und Wärme entsteht.
Es wird in Ausnahmefällen mit Bienenwachs plastiziert. Das gilt besonders für Patienten, die die Nässe und Kälte des Tons nicht vertragen. Doch können dann nur kleine Formen gearbeitet werden.

Es können sehr verschiedene Kräfte aktiviert werden beim plastizieren von abstrakten oder Konkreten Formen finden wir folgende Auswahl:

Die Platonische Körper:
Eckige, flächige Formen machen Wach, fragen nach Bewusstsein und Übersicht.

Plastizieren von Gegenständen, Pflanzen, Tieren und Menschen:
Es ist wohltuende, eine Runde und organische Form in den Händen entstehen zu lassen, man kann dabei entspannen.

Therapeutische Töpferei:
Schalenartige Gebilde bringen Ruhe in ein Chaotisches Wesen.

Relief:
Es handelt sich um einer Oberflächenbehandlung des Tons, die nicht wirklich plastisch ist, sondern eine Zwischenform bedeutet zwischen Zeichen und plastizieren. Das Entstehen lassen von fliessenden Bewegungen kräftigt die Lebensorganisation.

Geometrisch-Architektonische Formen:
kräftigen das Skelett, geben Halt und Struktur bis ins Knochensystem hinein.
Wichtig: es ist nicht die Aufgabe des Kunsttherapeuten, psychoanalytisch zu arbeiten und alles das, was im Unterbewussten an möglicherweise bedrückenden Erlebnissen vorliegt und zur Krankheit geführt hat, sondern das in der Tiefe Vorhandene, Krankmachende, jene Krankhaften Visionen, mit Künstlerischen Medien umzuwandeln.
 

Mein Angebot


Kunsttherapie



Einzel- und Gruppentherapie für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen.

Es werden die verschiedenen Methoden der Kunsttherapie angewendet: Malen, Zeichnen, Plastizieren mit Ton oder Gestalten mit diversen Materialien.

Im Falle einer Überweisung durch den Arzt wird auf Grundlage der medizinischen Diagnose und der indizierten Therapie-Methode gearbeitet.

Im Falle einer vorbeugenden Therapie erarbeitet der Therapeut im Dialog mit dem Patienten und dem Hausarzt eine Therapie-Methode. Durch bestimmte kunsttherapeutische Übungen helfen Heilimpulse zu initiieren und heilende Kräfte zu stärken.

Behandlungsschwerpunkte:

- Auseinandersetzung mit Erkrankungen physischer und psychischer Art.
- Menschen mit Erschöpfung
- Menschen mit chronischen Schmerzen
- Angststörungen
- Suchtprobleme
- Bewältigung von Lebenskrisen
- Depressive Erkrankungen
- Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen
- Belastungssituationen
- Kinder mit Entwicklungsstörungen
- Menschen mit Behinderungen
- Krankheiten im Alter
- Trauerbegleitung
- Präventive Therapie

Voraussetzungen:

Für eine kunsttherapeutische Behandlung benötigt der Patient keine besonderen Vorkenntnisse.

Malkurse / Freies Atelier und Experimentelles Malen

Einzel- und Gruppenmalkurse in jedem Alter.

Im Kleinkindesalter ist es sehr wichtig, das Malerische als Form im Spiel zu integrieren. Mit Kindern spielerisch malen ermöglicht auf eine natürliche Art den Farben in den ersten Lebensjahren zu begegnen und deren Qualitäten kennenlernen. In diesem Alter lässt man das Kind frei sich malerisch zu entfalten.

Kinder im Schulalter nehmen durch bestimmte Farbübungen das Wesen der Farbe wahr und erleben aktiv die Verwandlung der Farbe durch das Mischen und Verdünnen durch die Übergänge, etc. Damit wird das Farbgefühl geschult und verfeinert. Die Kinder tauchen in Geschichten, Märchen und Farben ein, üben und lernen ihren Empfindungen Ausdruck zu geben.

Im Jugendalter. Es ist wichtig sich künstlerisch frei ausdrücken zu können, Fragen zu stellen, Neues und Experimentelles machen zu dürfen. Durch die Auseinandersetzung mit kreativen Prozessen kann der junge Mensch innere Kraft entwickeln, welche im hilft, eine gesunde und kritische Position in der Welt einzunehmen. Diverse Techniken und Übungen, sowie das Zeichnen in hell/dunkel, Stillleben, Portraits oder Perspektive und das Eintauchen in die Welt der Farben können neue Horizonte eröffnen und den Jugendlichen spannende Abenteuer bieten.

Im Erwachsenenalter. Durch das freies Malen und Gestalten kann der Mensch einen Weg finden zur Erfüllung seiner Bedürfnisse im kreativen Bereich. Forschendes und Experimentelles führt den Erwachsenen auf eine Entdeckungsreise, welche neu Erfahrungen bringt im Leben und hilft, dem Alltäglichen neu zu begegnen. Das künstlerische und kreative Schaffen führt zu einem inneren Gleichgewicht.

Beim älteren Menschen Im Alter treten physische und psychische Hindernisse auf. Die Arbeit wird diesbezüglich individuell angepasst und sorgfältig und liebevoll begleitet. Mit dem Kreativen sich zu beschäftigen, kann eine schöne und erfüllende Tätigkeit werden im Alter. Die Natur wird ein wichtiges Thema

Werkstattwochen im Sommer / Ferienkurse


Im Freien und im Atelier lernen die Teilnehmer den kreativen Umgang mit verschiedenen Materialien kennen: Papier machen aus Naturfasern oder Altpapier, Objekte aus Papiermaché, Farben aus Pflanzen und Mineralien herzustellen, Naturmandalas zu kreieren, Holzschnitzen, Speckstein gestalten, Recycling von Altem zu Neuem, etc.

Kursort

Mattweg 28
Arlesheim
Mobiles (Atelier)
Hausbesuche oder Besuch bei Institutionen (Im Raum Basel und Baselland) wenn sie sich nicht mehr mobilisieren können. Zum Beispiel bei Menschen mit physischer und/oder psychischer Behinderung oder Im Alter bei nicht mobilen Patienten. Nach Telefonische Absprache.

Kosten

Je nach Angebotauswahl

Kunsttherapie:

Einzeltherapie pro 5 Min CHF 10.80
Gruppentherapie Pro 5 Min CHF 5.40

Eine Einzeltherapie dauert 30 Minuten bis 1 Stunde.
Eine Gruppentherapie dauert 1 bis 2 Stunden.

Die Kosten für die Kunsttherapie Sitzungen werden von den meistens Krankenkassen anerkannt. Es ist wichtig dass Sie sich vor beginn der Therapie bei der Zusatzversicherung ihrer Krankenkasse informieren ob die Therapie übernommen wird. Fragen Sie auch bei Ihrer Krankenkasse ob sie eine Verordnung benötigen. Vom Artz werden normalerweise 12 Sitzungen verordnet.

Für Selbstzahler, ohne Verordnung kann ebenfalls eine Kunsttherapie durchgeführt werden. Für mehr Informationen, nehmen Sie bitte unverbindlich mit mir telefonisch Kontakt auf.

Malkurse / Freies Atelier und Experimentelles Malen

Einzelteilnehmer pro 60 Min CHF 35.- Gruppenteilnehmer Abhängig von der Anzahl der Teilnehmer.

Bei individuellen Interessen, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf.

Werkstattwochen im Sommer / Ferienkurse

Nach Absprache
 

Zu meiner Person





Maria Elena Rettig
Geboren am 2. Oktober 1970 in Bucaramanga/ Kolumbien
Nationalität: Kolumbien und Schweiz
Verheiratet, 2 Kinder (Luna Maria 2003, Manuel 2006)
Geboren in Kolumbien, kam ich 1993 als frisch diplomierte Architektin in die Schweiz. Die ersten Jahre verbrachte ich mit Sprachkursen (Französisch und Deutsch) in Lausanne, Genf und Zürich. 1998 kam ich nach Arlesheim und machte das Anthroposophische Studienjahr am Goetheanum in Dornach. Danach absolvierte ich ein Kunststudium im Fachbereich Malerei an der neueKUNSTschule in Basel. Durch das Malen erlebte ich ein zunehmendes Interesse an der Farbe und deren Heilwirkung.

2003 und 2006 wurden meine Kinder Luna Maria und Manuel geboren. Dadurch bin ich zur Pädagogik/Kindererziehung gekommen. An der Akademie für anthroposophische Pädagogik in Dornach liess ich mich zur Spielgruppenleiterin ausbilden.

2013 beendete ich die Ausbildung als Kunsttherapeutin mit Schwerpunkt Malen bei Arthea, Genf. Während der Ausbildung machte ich Praktika in Malateliers mit Kinder, Jugendliche und Erwachsene in verschiedene Institutionen (u.a. Ita Wegman Klinik in Arlesheim)

2021-2023 Teilnahme am Modul II : „Förderpädagogik“, in der Akademie für anthroposophische Pädagogik AfaP in Dornach.

Ab 2022 Besuch des zweijährigen Lehrgangs : „Entwicklungskunst“ in der Plastikschule am Goetheanum, Dornach

Berufliche Tätigkeiten

 

Galerie


B_Bäume2BB_Bäume
B_Auflösung2BB_Auflösung
B_Licht2BB_Lichte
B_Farbübung2BB_Farbübung
B_Technik2BB_Technik
B_Bleistift2BB_Bleistift
B_Tagesablauf2BB_Tagesablauf
B_Natur2BB_Natur2
B_Tiere2BB_Tiere
B_Meta3BB_Meta
B_Schichten2BB_Schichten
Button_TonTiereButton_TonTiere_Text
 
 

Kontakt